Dienstag, 8. September 2009

Umdenken und Aufbruch


Es ist Zeit für einen Neuanfang. So, wie mein Leben bisher gelaufen ist, kann es nicht weitergehen. Beziehungsweise sollte es nicht weitergehen, will ich nicht irgendwann gegen eine Wand fahren.

Dabei geht es nicht nur um das Interessante, Lebendige, Abwechslungsreiche im Leben, sondern auch um die Verantwortung, die ich diesem Leben und damit mir gegenüber habe. Anderen natürlich auch. Jedoch glaube ich, dass in diesem Fall der Grundsatz zählt: "Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht." Dies mag im ersten Moment egoistisch klingen, ist es aber nicht. Denn nur wenn es mir gelingt, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen, bin ich auch in der Lage, anderen Menschen gegenüber verantwortungsbewusst zu handeln. Hoffen wir mal, dass es noch nicht zu spät ist.

Konkret bedeutet es, zwischen Richtung und Falsch zu unterscheiden und das Falsche aufgrund der Tatsache, dass es einfach "falsch" ist, nicht zu tun. Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber spielt dabei eine wichtige Rolle, Verlässlichkeit und ein gefestigtes Wesen.

Was die Verlässlichkeit angeht, bin ich, dessen bin ich mir selbst bewusst, nicht der hellste Stern am Himmel. So auch jetzt, wo ich diesen Beitrag schreibe, statt mit Freunden zusammen den Abschied einer ehemaligen Kollegin zu feiern. Aber mir ist heute nicht nach feiern, ganz im Gegenteil. Der gestrige Abend hat mir leider mal wieder meine eigene Verantwortungslosigkeit vor Augen geführt. Auch einer der Gründe, weshalb ich heute nicht richtig in Tritt gekommen bin, obwohl ich doch so viel vor hatte. Vielleicht wäre es an dieser Stelle ja sinnvoll, sich nicht so viel vorzunehmen und stattdessen das Wenige, was es dann noch zu tun gibt, auch zu machen.

Ich habe in der letzten Zeit den Eindruck, unter meinen Möglichkeiten zu bleiben. Dies hat zum einen mit der Arbeit zu tun, der ich nachgehe, aber auch mit der Erkenntnis, dass ich, obwohl schon im fortgeschrittenen Alter, noch nicht richtig viel bewegt habe.

Das Studium? Ist an die Wand gefahren, mit mir drin und nur durch die tatkräftige Hilfe von Daniel ist es mir gelungen, noch rechtzeitig vor dem Aufprall auszusteigen.

Hobbys? Gibt es zwar, doch werden sie, wenn überhaupt nur halbherzig und mit wenig Leidenschaft ausgeübt. Wo ist das Feuer, dass früher mal in mir brannte, wenn es um Dinge ging, die mich interessierten? Mittlerweile bewege ich mich in einer Zwischenwelt aus Nichtstun und Vor-Mich-Hin-Dämmern und wundere mich, dass ich nicht zufrieden damit bin.

All die Erkenntnisse der letzten Tage und Wochen haben mir ganz klar aufgezeigt, dass es Zeit wird, mein Leben in die Hand zu nehmen, bevor es vorbei ist. Und dabei erscheint es mir als sinnvoll, einen Weg zu gehen, der sich auf die Festigung meiner Stärken konzentriert und weniger auf die Beseitigung meiner Schwächen.

Was auch immer die nächste Zeit bringen mag, so wie bisher wird sie nicht mehr sein können, auch wenn es bequemer war.

Als erstes steht mir für den morgigen Abend eine Auseinandersetzung mit meiner Vergangenheit bevor. Steht zumindest zu befürchten. Andererseits könnte es auch passieren, dass ich einer Person nicht über den Weg laufe, der ich nicht über den Weg laufen will und ich glaube, dass ich in diesem Fall ebenso enttäuscht sein werde.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hej Jan,

ich bewundere Deine Offenheit und bin mir sicher, dass der scherste Schritt die Erkenntnis ist. Ab jetzt wird es einfacher. Du bist nen guter Kerl und ich bin mir sicher, dass viell. auch Deine Freunde/Bekannten die ein oder andere Anregung in Dir hervorrufen können wie es weitergehen kann - falls Du selber mal nicht drauf kommst.
Ich selber nutze die Beschäftigung mit meinem Körper (im weitesten Sinne) um mich immer mal wieder zu erden: Sport, kochen, schlafen, Stärken fördern. Nimm Dir Zeit FÜR DICH!
----Chris